Wandlüfter - Effektiver Feuchteschutz und optimales Raumklima
Wandlüfter sind Lüftungsgeräte, die in die Außenwand eingebaut werden und verbrauchte Luft nach draußen transportieren. So können Feuchtigkeit, Dämpfe und unerwünschte Gerüche aus dem Innenraum beseitigt und so die Luftqualität verbessert werden. Sie eignen sich sowohl zur Lüftung in Wohnhäusern und Büros als auch im gewerblichen, industriellen und gastronomischen Bereich. Im Folgenden erfahren Sie wie Wandlüfter im Detail funktionieren, was die Vorteile sind und was es zu beachten gilt.
Was ist ein Wandlüfter?
Wandlüfter sind kompakte Lüftungsgeräte, die feuchte Luft und Schadstoffe nach außen transportieren. Es handelt sich um einen Ventilator innerhalb eines Rohrs, der direkt in die Raum-Außenwand integriert wird. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass feuchte Luft, die sich nur schwer aufheizen lässt, nach außen transportiert wird, was wiederum Heizkosten spart. Zum anderen kann mit Wandlüftern Schimmelbildung vorgebeugt und so gesundheitliche Risiken reduziert werden. Zudem sind sie einfach zu installieren. Es reicht lediglich eine große Öffnung in der Außenwand und Wandlüfter können in so gut wie allen Gebäudetypen und -formen installiert werden. Sie stellen eine Alternative zu herkömmlichen Fensterlüften dar und sind deutlich effizienter. Sie besitzen häufig Filter und einen Schallschutz, wodurch Schmutz und Geräusche nicht ins Gebäude gelangen. Dies ist besonders für Allergiker und Anwohner von viel befahrenen Straßen von Vorteil. Manuelles Fensterlüften ist nur noch bei hohen Lasten nötig, wie zum Beispiel beim Kochen oder einer Party.
Vorteile:
- reduziert das Risiko von Feuchteschäden und Schimmel
- gute Raumluft und -klima
- geringer Montage- und Installationsaufwand
- kein Rohrleitungssystem notwendig
- einfache und schnelle Reinigung
- reduziert durch die Wärmerückgewinnung Heizkosten
Warum sind Wandlüfter so wichtig?
Ohne kontinuierlichen Luftaustausch drohen Feuchtigkeitsschäden und Schimmelpilzbildung, die häufig mit gesundheitlichen Risiken einhergehen. Dies ist vor allem bei Bauten der Fall, die aufgrund geforderter Bauvoraussetzungen immer dichtere Gebäudehüllen benötigen. Diese neuen Energiebauweisen, wie beispielsweise durch Isolierverglasung und wärmegedämmte Außenwände, sorgen zwar für eine optimierte Energieeffizienz und somit weniger Energiekosten, es können aber auch keine Gerüche, Schadstoffe und vor allem Feuchtigkeit nach außen transportiert werden. Häufig reicht hier kein einfaches Stoßlüften mehr aus. Hier kommen dezentrale Wandlüfter ins Spiel, die sich mittlerweile als effektive Lösung etabliert haben und auch im aktuellen Gebäudeenergiegesetz thematisiert werden (seit 2020, vorher Energiesparverordnung). Denn Sie müssen als Hausbesitzer oder Bauherr nachweisen, dass unabhängig vom Nutzerverhalten der Schutz vor Feuchtigkeit durch den Einbau von Lüftungsgeräten bzw. -systemen gewährleistet ist. Als eine wirkungsstarke Lösung präsentieren sich hier flexible Wandlüfter.
Wussten Sie, dass Sie beim Fensterlüften rund 50% Ihrer Wärme verlieren?
Welche Arten von Wandlüftern gibt es?
Sie haben die Wahl zwischen einzelnen Abluftgeräten ohne WRG und ganzen dezentralen Systemen für die kontrollierte Wohnraumlüftung. Dabei unterscheidet man zwischen Abluftgeräten ohne und mit Wärmerückgewinnung (WRG).
Reine Abluft-Wandlüfter (häufig Küchen- oder Badlüfter)
"Bei einem Duschvorgang gelangen ca. 300 Gramm Wasser in die Raumluft."
Diese Art von Wandlüftern wird hauptsächlich für Bäder oder Küchen verwendet, um die Abluft oder feuchte Luft vom Duschen oder Kochen nach außen zu transportieren. Wandlüfter in Form von Abluftgeräten beseitigen ebenso Gerüche. Aber wie der Name schon sagt, es wird nur Abluft durch ein Rohr nach außen transportiert, es findet kein Luftaustausch statt. Dabei sind die Abluftgeräte mit Feuchtesensoren, Lichtsensoren oder Nachlaufschaltern erhältlich und schalten sich, z.B. nach dem Duschen oder wenn die Luftfeuchtigkeit durch andere Gründe ansteigt, automatisch ein. Auch gibt es die Möglichkeit, dass die Stromeinheit mit dem Lichtschalter verbunden ist, und der Wand- / Badlüfter schaltet sich entweder ein, wenn der Lichtschalter betätigt wird oder er läuft noch eine Zeit nach. Diese heißen dann Modelle mit Nachlauf.
Vorteile reiner Abluft-Wandlüfter für Feuchträume
reduziert das Risiko von
- Schimmelbildung und den dadurch entstehenden gesundheitlichen Problemen
- Feuchtigkeitsstaus, Feuchtigkeit wird bereits bei der Entstehung reduziert
Verbessert:
- die klimatischen Bedingungen
- die Wohlfühlatmosphäre in Bad oder Küche
Was ist beim Einbau eines Wandlüfters für Feuchträume zu beachten?
Da warme Luft nach oben steigt, bietet es sich an den Wandlüfter im oberen Teil der Wand zu installieren. Dazu muss an der Außenwand eine Kernbohrung durchgeführt werden, bei Neubauten kann auch bereits im Vorfeld ein Loch für die Lüftung gelassen werden. Anschließend wird meist ein 100 mm breites Rohr verwendet, das den Raumlüfter einschließt. Aufwendiger ist das Einbauen in die Decke des Raumes, da Sie in diesem Fall mit mindestens 50 Zentimetern freiem Raum über der Decke planen müssen. In diesen Raum wird das Abluftrohr eingebaut, das zur nächsten Außenwand führt. Diese Variante bietet sich an, wenn das Bad keine Außenwand besitzt oder zu große Fenster. Dazu müssen die Räume demensprechend hoch sein.
In einigen Fällen gibt es sogar die Pflicht einen Wandlüfter einzubauen (gemäß DIN 18017 Teil 1 und Teil 3), der innerhalb von 60 Minuten die Luft einmal austauscht. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Toilette oder ein Badzimmer kein Fenster besitzt. Auch, wenn Bäder Fenster besitzen, kann es sein, dass bei einem Neubau oder einer energetischen Sanierung ein Lüftungskonzept vorgelegt werden muss. Die vollständige Erfüllung ist immer seltener ohne Wandlüfter möglich, zumal ein Luftaustausch auch nachts oder während der Arbeitszeiten durchweg gewährleistet sein sollte.
Wandlüfter mit Wärmerückgewinnung
Wandlüfter mit Wärmerückgewinnung (WRG) verfügen über ein spezielles System mit integriertem Wärmetauscher. In der Regel handelt es sich um ein vollständiges dezentrales Belüftungssystem mit mindestens zwei korrespondierenden Geräten, das einen permanenten Luftaustausch im gesamten Gebäude gewährleistet. Ein Lüftungssystem dieser Art ersetzt dabei kontinuierlich in dem jeweiligen Raum die verbrauchte Luft durch die Zufuhr von Frischluft. Dies sorgt für eine gute Raumluft, ein gutes Raumklima sowie eine Heizkostenersparnis durch die Wärmerückgewinnung.
Dabei müssen nicht immer zwei Lüfter in einem Raum platziert werden. Durch Öffnungen, wie z.B. durch einen Türspalt, können diese miteinander „kommunizieren“. Man spricht von "Querlüftung", die dafür sorgt, dass der Wohnraum effektiv mit Frischluft durchströmt wird.
Es wird anders als bei reinen Abluft-Wandlüftern nicht nur verbrauchte Luft abtransportiert, sondern auch Frischluft zugeführt. Dieses Vorgehen wird im ständigen Wechsel realisiert. Mittels Wärmerückgewinnung wird die Frischluft dabei gleich erwärmt. Dies funktioniert, indem mehrere dezentrale Geräte mit WRG in die Außenwände eingesetzt werden, gesteuert wird über einen zentralen Regler oder mittels Funk.
Aufgaben von Wandlüftern:
- durch Luftaustausch werden Feuchtigkeit und Schadstoffe abtransportiert
- es werden Heizenergie und -kosten gespart, da Wandlüfter mit WRG zeitversetzt frische Luft nach innen leiten, die sie zuvor mit gespeicherter Energie erwärmt haben
Vorteile von Wandlüftern mit Wärmerückgewinnung
- senkt Heizkosten, da die Frischluft mit zuvor gespeicherter Wärmeenergie erwärmt wird
- gut kontrollierte und bedarfsgerechte Frischluftversorgung
- reduzieren das Risiko vor Schimmelbildung und Feuchteschäden
- kleine Abmessungen, niedriger Energieverbrauch und leises Arbeiten
- vielfältige Möglichkeiten zur Nachrüstung
Welche Arten von Wandlüfter mit Wärmerückgewinnung gibt es?
- Wandlüfter mit WRG im klassischen Sinn (Reversierbetrieb bzw. Zuluft- und Abluftmodus wechseln einander stetig ab)
- Wandlüfter mit WRG als Doppellüfter (Parallele Zu- und Abluft)
Wie werden Wandlüfter eingebaut?
In Neubauten werden dazu gleich Mauersteine ausgelassen oder Wandeinbaublöcke eingesetzt, um eine Öffnung für das Gerät zu schaffen. Bei Sanierungen wird mittels einer Kernlochbohrung eine Öffnung in eine bestehende Wand gebohrt. Anschließend wird eingeschäumt und ein Wandlüfter mit oder ohne Wärmerückgewinnung eingebaut. Zum Schluss wird das System außen und innen mit einer Wetterschutzhaube bzw. Innenblende abgedeckt.
Wandlüfter mit Wärmerückgewinnung als Dachlüfter oder Kellerlüfter
Mithilfe eines Dachlüfters können Temperaturunterschiede am Dachboden ausgeglichen werden. Im Sommer heizen sich Dachböden - je nach Abdichtung - stark auf und kühlen im Winter stark aus. So kann es zu Kondenswasserbildung kommen, was wiederum zu Schimmelbildung führen kann. Belüftungssystem helfen einen effizienten Luftaustausch zu erzielen, die Wärmerückgewinnung verhindert unnötige Wärmeverluste.
Kellerräume sind in der Regel die kältesten Räume im Gebäude, Feuchtigkeitsschäden sind vorprogrammiert. Mit Wandlüftern und zusätzlichen Steuerungen können Taupunkte identifiziert sowie Feuchtwerte in der Luft abgeglichen und anschließend Feuchtigkeit abtransportiert werden.
Wie hoch sind die Kosten für Wandlüfter?
Während es einfache Abluft-Geräte für die Lüftung in der Küche oder im Bad bereits für 100 bis 200 Euro gibt, kosten Geräte für die dezentrale Wohnraumlüftung mehr. Teurer sind Wandlüfter mit WRG, die zum Beispiel über einen integrierten Feuchtesensor oder über eine Steuerung über WLAN verfügen.
Tipps bei der Auswahl eines Wandlüfters
Bei der Auswahl des Lüfters sollte vor allem auf die Lautstärke und einen leisen Betrieb geachtet werden, dies steigert den Wohnkomfort deutlich. Es sollte nicht nur der Eigenschall innen, sondern auch der Durchgangsschall außen beachtet werden.
Wir von Ventileo helfen Ihnen eine passende Lüftungslösung mit den geeigneten Geräten und Zubehörprodukten für Ihr Eigenheim zu finden. Von der Lüftungsplanung über die Auswahl von passenden Produkten für ein geeignetes Lüftungssystem - für Privat- sowie Gewerbekunden.